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Investieren in eine bessere Welt: Wertschöpfung ist langfristig nur in einem nachhaltig gestalteten globalen Finanzsystem möglich. Die UNO hat die Prinzipien erarbeitet, nach denen Asset Manager ihre Investments auswählen sollen, damit sich ein solches System entwickeln kann.

Geld nachhaltig zu investieren, wird längst mehr als nur mit einem guten Gewissen belohnt. Unternehmen die nachhaltig agieren sind in der Regel auch innovativer und Investments bringen daher oft auch eine bessere Rendite.

Wirklich nachhaltig denkenden Asset Managern geht es aber um mehr als nur das gute Gewissen oder die Rendite. Sie sind überzeugt, dass sie mit ihren Investments auch etwas zum Besseren bewegen können. Nämlich weil damit in Unternehmen investiert wird, die klar definierte Kriterien in den Bereichen Ökologie, Gesellschaft und Soziales sowie der Transparenz und Unternehmensführung (ESG) einhalten.

Prinzipien für verantwortungsvolles Investieren

Der Leitfaden, an den sich die Anlagespezialisten dabei halten sollen, sind die von der UNO definierten Prinzipien für verantwortungsvolles Investieren (PRI; Principles for Responsible Investment). Die darin festgehaltenen Standards für nachhaltiges Agieren von Finanzinvestoren sollen mithelfen, die Globalisierung sozialer und ökologischer zu gestalten.

Das Ziel der PRI-Initiative ist, institutionelle Investoren und Asset Maneger ein besseres Verständnis für die Auswirkungen von nachhaltigen Investments zu geben und sie dazu zu bringen, die von PRI erarbeiteten ESG-Kriterien in ihre Investitionsentscheidungsprozesse einzubauen. Schließlich haben sie eine entsprechende Hebelwirkung, um ein nachhaltigeres globales Finanzsystem bei zu schaffen.

„Wertschöpfung ist langfristig nur in einem wirtschaftlich effizienten, nachhaltig gestalteten globalen Finanzsystem möglich“, erklärt der frühere UN-Generalsekretär Ban Ki-moon. „Ein derartiges System wird langfristige, verantwortungsvolle Investitionen belohnen und sowohl Umwelt als auch der Gesellschaft als Ganzes zugutekommen.“

Die 6 Grundprinzipien der PRI-Initiative

Unterzeichner verpflichten sich im Rahmen der PRI-Initiative zu folgenden Punkten:

  • 1. ESG-Themen in die Analyse- und Entscheidungsprozesse bei Investments einbeziehen.
  • 2. Als aktiver Anteilseigner auftreten und ESG-Themen in der Investitionspolitik und in der Praxis berücksichtigen.
  • 3. Unternehmen und Körperschaften in die investiert wird, zu einer Offenlegung ihrer Geschäfte und Veröffentlichung von Nachhaltigkeitsberichten anhalten.
  • 4. Die Akzeptanz und die Umsetzung der PRI-Prinzipien in der Investmentbranche voranzutreiben.
  • 5. Zusammenarbeit mit den Unterzeichnern der Initiative, um die Wirksamkeit bei der Umsetzung der Prinzipien zu steigern.
  • 6. Über die eigenen Aktivitäten und Fortschritte bei der Umsetzung der Prinzipien laufend berichten.

2.000 Unterzeichner

Die 2006 ins Leben gerufene PRI-Initiative genießt mittlerweile global höchstes Ansehen. Inzwischen haben sich ihr weltweit fast 2.000 Vermögensverwalter und Asset Manager aus allen Kontinenten mit einem gemeinsamen verwaltetem Vermögen von 82 Billionen Dollar angeschlossen. Jährlich werden die besten unter ihnen im Rahmen der PRI-Awards ausgezeichnet.

Dabei steht – ganz im Sinne des ESG-Gedanken nicht nur der ökologische Aspekt im Mittelpunkt. Gewürdigt wird etwa auch das Engagement, sich für die Einhaltung der Menschenrechte entlang der gesamten Lieferkette oder faire Entlohnung von Mitarbeitern einzusetzen.

Nicht zuletzt steigt auch der Druck auf die Unternehmen, sich über die freiwillige Verpflichtung zum verantwortlichen Investieren von der Konkurrenz abzuheben. Die Prinzipien tragen so zur Sensibilisierung der Kapitalmärkte für die Bedeutung von ökologischen und gesellschaftlichen Themen bei. „Durch diese Initiativen haben wir ein Mittel an der Hand, mit dem wir unsere Zukunft nach unseren Wünschen gestalten können“, betont Ban Ki-moon.