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In Aktien zu investieren ist eine der wenigen Möglichkeiten, um auch mit geringen Beträgen vorzusorgen. Dabei ist jedoch Geduld und Disziplin angesagt. Zehn Tipps, an die Sie sich halten sollten um auch das gewünschte Ziel zu erreichen.

1. Kapitaleinsatz festlegen

Die Börse ist kein Glücksspiel. Aber wie bei einem Glücksspiel sollten Sie den Kapitaleinsatz vorher genau festlegen und nur frei verfügbares Geld investieren. Niemals sollten Sie mit Geld spekulieren, das Sie kurzfristig brauchen und schon gar nicht mit geliehenem Geld oder womöglich auch noch einen Kredit aufnehmen, um Aktien kaufen zu können. Denn obwohl Aktien auf lange Sicht gesehen eine gute Rendite erwarten lassen gibt es immer das kurzzeitige Risiko eines Kurssturzes. Es kann daher eine Weile dauern, bis sich der Einsatz rechnet und Wertpapiere auch wieder mit Gewinn verkauft werden können.

2. Risiko streuen

„Niemals alle Eier in einen Korb legen“ ist eine der meistzitierten Börsenregeln. Soll heißen: streuen Sie das Risiko, indem Sie in Wertpapiere mehrerer Unternehmen aus verschiedenen Brachen und unterschiedlichen Märkten kaufen. Aber verzetteln Sie sich auch nicht dabei, denn sonst fällt es schwer, die Übersicht zu behalten. Als Faustregel gilt, dass das Kapital im Wertpapierdepot auf Aktien von fünf bis zehn Unternehmen verteilt werden solllte. Wahlweise können Sie auch in Wertpapierfonds investieren.

3. Kaufen Sie nur, was Sie kennen

Als Aktionär werden Sie Teilhaber eines Unternehmens. Vertrauen Sie nicht den „heißen Tipps“ von Bekannten, in Aktien von Unternehmen zu investieren, von denen Sie noch nie gehört haben und deren Business ihnen völlig unbekannt ist. Investieren Sie daher nur in Unternehmen, die Sie kennen und analysieren Sie davor auch noch deren Geschäftsberichte und Ergebnisse. Je mehr Sie wissen desto besser ist es für Sie. Achten Sie auch darauf, wie viele Stück eines Wertpapiers pro Tag gehandelt werden. Das Handelsvolumen ist ein guter Indikator für die Nachfrage nach einer Aktie.

4. Holen Sie sich Beratung

Alleine ist man als Neuling am Börsenparkett schnell ratlos und verloren. Das muss nicht sein. In jeder guten Bank gibt es Wertpapier-Spezialisten, die Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Auch im Internet finden Sie wertvolle Tipps oder Webinare, etwa die Online-Kurse der Wiener Börse Akademie.

5. Setzen Sie sich Limits

Setzen Sie sich realistische Ziele: Wie viel Rendite wollen Sie erwirtschaften? Wie viel Verlust können Sie verkraften? Wenn Ihr Gewinnziel erreicht ist sollten Sie dieses überprüfen und erwägen, das ursprünglich eingesetzte Kapital wieder abzuziehen. Im Falle eines deutlichen Kurssturzes ist es ratsam, nicht darauf zu hoffen, dass der Wind irgendwann wieder drehen wird, sondern die Verlustbringer abzustoßen. Das Stop-Loss-Limit sollten Sie bei einer Marke von 15 bis 20 Prozent unter Ihrem Einkaufswert ansetzen.

Auch wenn Sie eine Kauforder abgeben sollten Sie vorab ein Limit (Stop-Buy-Limit) setzen, denn sonst kann es passieren, dass der Kurs in die Höhe schießt und Sie ein Wertpapier zu einem ungünstigen Einstiegspreis kaufen.

6. Verfolgen Sie Ihr Ziel

Anleger haben unterschiedliche Ziele. Während die einen ein Vermögen für die Familie aufbauen wollen geht es den anderen darum, für die Pension vorzusorgen und wieder anderen darum, eine möglichst hohe Rendite in möglichst kurzer Zeit zu erzielen oder eine Immobilie zu finanzieren. Was auch immer Sie erreichen wollen: Sie sollten dabei Ihr Ziel nie aus den Augen verlieren und entsprechend handeln.

7. Prüfen Sie die Seriösität

Der normale Wertpapierhandel an den Börsen unterliegt strengen Regeln und wird in Österreich von der Finanzmarktaufsicht (FMA) überwacht. Es gibt jedoch auch hochspekulative Anlageformen, die keiner staatlichen Kontrolle unterliegen wie etwa Binäre Optionen. Seriöse Anlageberater werden Ihnen von einem Investment in solche Produkte abraten. Falls Sie sich dennoch auf ein solches nicht empfehlenswertes Abenteuer einlassen, dann ist das ein riskantes Spiel mit dem Feuer.

8. Denken Sie langfristig

Ja, es gibt an den Börsen die Möglichkeit, schnell Gewinne zu machen. Doch nein, Sie sollten nicht damit spekulieren. Wer auf kurzfristige Gewinne schielt, der muss dafür ein hohes Risiko in Kauf nehmen. Grundsätzlich sind Aktien, Anleihen oder Fonds jedoch eher für langfristige Investments relevant. Langfristig gesehen – also über einen Zeitraum von mindestens drei bis fünf Jahren – sind die erwartbaren Renditen auch erheblich höher.

9. Nicht mit fallenden Kursen spekulieren

„In ein fallendes Messer greifen“ – darunter verstehen Börsianer, wenn man Wertpapiere bei fallenden Kursen kauft und sich dabei in die Finger schneidet, weil der Kurs danach noch weiter nach unten rasselt. Wer bei fallenden Kursen kauft, sollte die Unternehmen genau analysieren, die Ursache für den Kursverfall und das Potenzial für den Turnaround bestimmen. Wenn das nicht so leicht möglich ist, gibt es die Faustregel, so lange zuzuwarten, bis der Kurs den Durchschnitt der letzten 200 Tage durchschneidet.

10. Auf Dividenden setzen

Dividenden sind Gewinnausschüttungen an die Teilhaber und Aktionäre eines Unternehmens. Im Rahmen der Hauptversammlungen wird die Gewinnausschüttung festgelegt, anteilig nach ihren Aktienbesitz erhalten alle Aktionäre einen bestimmten Teil davon (Dividende pro Aktie). Bei Unternehmen die keine Dividenden ausschütten sollten Sie genauer hinsehen und ein Investment doppelt überdenken.