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Wenn Nachhaltigkeit alleine nicht genug ist: Impact Investing geht über den reinen ESG-Gedanken hinaus. Investoren wollen damit auch einen Wandel anstoßen und etwas zum Besseren verändern.

Geld nachhaltig anlegen und investieren. Etwas Anderes kommt für viele Anleger mittlerweile gar nicht mehr infrage. Dass die ESG-Kriterien und somit ökologische, soziale und unternehmerische Grundsätze eingehalten werden ist dabei eine Grundvoraussetzung. Manchen Anlegern ist das aber noch immer nicht genug. Sie wollen nicht nur, dass die Unternehmen die ESG-Ausschlusskriterien erfüllen – also etwa Kinderarbeit vermeiden, nicht im Öl- oder Gasgeschäft tätig sind oder faire Löhne zahlen und Transparenz an den Tag legen. Es geht ihnen nicht nur darum, Schaden zu vermeiden, sie wollen auch aktiv einen Nutzen stiften.

Die Unternehmen, in die diese Anleger investieren, müssen daher auch einen aktiven Beitrag für einen gesellschaftlichen, ökologischen oder sozialen Wandel leisten. Das Stichwort dafür ist „Impact Investing“ oder „Anlegen mit Engagement“. Gemeint ist damit, dass Anleger mit ihrem Geld in vorher bestimmte ökologische oder soziale Initiativen investieren, für die konkrete und messbare Ziele vorgegeben sind, die auch überprüft werden. Gleichzeitig sollen die Anleger mit diesen Investments noch finanziell profitieren und eine entsprechende Rendite erwirtschaften.

Mit Geld Einfluss nehmen

Der britische Investor und Unternehmer Sir Ronald Cohen gilt als „Vater des Impact Investing“. Seine Kernforderung ist, dass Investments neben einer positiven finanziellen Rendite auch positive Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft haben müssen. Seine Grundprinzipien und Gedanken hat Cohen auch in seinem im Mai 2021 auch in Deutsch erschienenen Buch „Impact: Ein neuer Kapitalismus für echte Veränderungen“ festgehalten. Darin erklärt er, wie der Kapitalismus verändert und der private Sektor von einem „Umweltverschmutzer und Förderer der Ungleichheit“ in eine Kraft für das Gute verwandelt werden kann. Wie Chancen gerechter verteilt und Lösungen für die großen sozialen und ökologischen Herausforderungen gefunden werden können und welche Rolle jeder Einzelne dabei spielen kann.

Cohen ist auch Chairman der im Jahr 2015 gegründeten Global Steering Group for Impact Investment (GSG), einer Gruppe, der sich mittlerweile 28 internationale Gremien angeschlossen haben, die 33 Staaten repräsentieren. Seit der Gründung im Jahr 2011 ist Cohen zudem Vorsitzender von Großbritanniens erster sozialer Investmentbank Big Society Capital.

Fonds, die bewegen

Sogenannte „Impact-Fonds“ investieren daher direkt in Unternehmen, die zum Beispiel Bildungsangebote für zukünftige Generationen schaffen oder diese finanzieren, die Programme für den Erhalt der Biodiversität unterstützen oder die den Einsatz erneuerbarer Energien zur Reduzierung der globalen CO2-Emissionen vorantreiben, fördern und finanzieren.

Ein internationales Beispiel für einen solchen Fonds ist der BlackRock Global Impact Fund (IE00BL5H0Y66). Der Fonds investiert in Unternehmen, die mit ihren Produkten oder Dienstleistungen einen aktiven Beitrag zur Verbesserung der Welt leisten. Damit werden Innovationen unterstützt, die der Menschheit zugutekommen. Gemanagt wird der Fonds von Eric Rice, einem der Pioniere im Bereich des Impact Investments „Wenn Sie mit Ihrem Ersparten eine starke Rendite aus Anlagen in Unternehmen erzielen können, die Positives für unseren Planeten bewirken, warum sollten Sie es dann anders anlegen?“, ist eine der grundsätzlichen Fragen, die Rice in Richtung der Anleger stellt.

Auch Amundi Asset Management hat bereits eine ganze Reihe von Impact-Fonds aufgelegt, so etwa den „Amundi Responsible Investing Impact Green Bonds (FR0013411741)„, der grüne Projekte finanziert und Emittenten grüner Anleihen zur Offenlegung von Umweltinformationen verpflichtet. Mit dem Amundi CPR Invest Education (LU1951340816), einem globalen Themen-Aktienfonds, wird weltweit in den Bildungssektor investiert. Die messbaren Zahlen dieses Fonds: 43 Prozent des Portfolios wurden direkt in Bildung – Schule, Universität, lebenslanges Lernen investiert. 13.600 Schülern und Studenten wurde mit Hilfe des Fonds der Zugang zu Bildung ermöglicht. Der Fonds hat zu 4,2 Millionen Unterrichtsstunden beigetragen und drei Prozent der Managementgebühren wurden an gemeinnützige Bildungsorganisationen gespendet. Ähnliche Werte gibt es für den CPR Climate Action Fonds (LU1902443420) und den CPR Social Impact Fonds (LU2036821820).

Die genannten Investmentfonds entsprechen dem Artikel 9 Offenlegungsverordnung der Europäischen Union. Darin sind die Transparenzregeln von Impact-Anlageprodukten festgehalten.