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Die Börse ist für die Wirtschaft der Markt, wo das Angebot und die Nachfrage von Wertpapieren und Gütern aufeinandertreffen. Etwa zehn Börsen geben den Takt für den Handel von Wertpapieren, Rohstoffen und Optionen an.

Was einst mit der Preisfeststellung von Zwiebeln und Nelken klein begann, hat sich im Lauf der Jahrhunderten zum institutionalisierten Börsengeschäft entwickelt, das in der Zwischenzeit weltumspannend Angebot und Nachfrage von Aktien und Gütern zusammen bringt. Die allererste Börse der Neuzeit wurde im Jahr 1409 im belgischen Brügge gegründet. Bis heute folgten unzählige Neugründungen. Es gibt weltweit rund 100 große und mittelgroße Börsen an verschiedenen Orten der Welt. Zudem gibt es mit dem Aufstieg des Internets eine Vielzahl von digitalen bzw. Computerbörsen.

Die Wertpapierbörse zählt zu den wichtigsten Ausprägungen des Börsengeschäfts. Hier treffen Angebot und Nachfrage aufeinander, wodurch der aktuelle Preis von Aktien, Anleihen, Rohstoffen, ETFs, Fonds sowie Optionen oder auch Staatsanleihen börsentäglich aktuell ermittelt werden kann. Diese Finanztitel dienen Anlegern der kurz-, mittel- und langfristigen Geldanlage. Anleger können sich somit über die Börse mittels an Unternehmen beteiligen, aber auch bei Bedarf wieder die Anteile rasch abstoßen.

Die Preisfeststellung erfolgt in der Regel fortlaufend über die gesamte Geschäftszeit eines Handelstag. Zum Handelsschluss wird ein Stückpreis als Kurs notiert sowie die Kursveränderung zum Vortag ermittelt.

Die Kursentwicklung an den jeweiligen Börsen wird in sogenannten Indizes zusammengefasst. Dabei wird in erster Linie die Kursentwicklung der größten Unternehmen eingerechnet, die dabei auch unterschiedlich gewichtet werden. An einigen Börsen gibt es Indizes für die Top-30 oder wichtigsten 100 Unternehmen. Unterscheidungen gibt es auch nach Branchen wie etwa Indizes für Banken oder Techunternehmen, wodurch der Anleger eine Tendenz der jeweiligen Branche ablesen kann.

Die Kursentwicklung für die Indizes erfolgt ebenso börsentäglich zum Börsenschluss festgestellt. Weltweit im Fokus der Anleger sind somit etwa ein Dutzend der Börsenindizes.

Die Top-Börsen der Welt

In Börsennachrichten wird in aller Regel über das Marktgeschehen an den größten Börsen der Welt berichtet. Die stark verkürzte Zusammenfassung des Börsengeschehens erfolgt über die sogenannten Indizes, unter denen der Handel der wichtigsten Aktien der jeweiligen Börse nach zusammengefasst wird.

Die US-Börsen

Zu den wichtigsten Börsen zählen vor allem die US-Börsen New York Stock Exchange (NYSE) . Die NYSE wurde im Jahr 1792 in Manhattan in New York gegründet. Benannt nach der Adresse der Börse wird sie im Jargon auch kurz „Wall Street“ genannt. Die auf Technologiewerte konzentrierte New Yorker Nasdaq ist mit dem Gründungsjahr 1971 noch relativ jung. Im Zuge der Technologierevolution stieg in den 1970er-Jahren bis heute der Kapitalbedarf kräftig an. Viele Techunternehmen hatten beim Gang zur Börse mit der Erstemission daher den Weg in den Kapitalmarkt über die Nasdaq gewählt, um Geld über die Börse einzusammeln.

Die auf Optionsgeschäfte fokussierte Chicago Board Options Exchange (CBOE / ISIN US12503M1080) zählt ebenso zu den Top-Börsen der Welt, was die Umsätze anbetrifft. Sie ist auch ein Kind der neuen Zeit und wurde erst 1973 gegründet. Nach Handelsvolumen rangiert CBOE weltweit auf Rang 3.

Der Handel der US Börsen wird über die Indizes Dow Jones Industrial Average (DJ / ISIN US2605661048), dem S&P-500 Index (ISIN US78378X1072) sowie Nasdaq Composite Index (Nasdaq-100 ISIN US6311011026) zusammengefasst. Zum Börsenschluss erfolgt eine Schlussnotierung mit der Veränderung zum Schlusswert des Vortages.

Im fernen Osten

In Asien galt Japans Tokyo Stock Exchange (Nikkei 225-Index /ISIN: XC0009692440) als die Leitbörse Nummer 1 noch vor der Börse in Hongkong (Hang Seng Index / ISIN HK0000004322).

Mit dem Aufstieg Chinas zur Supermacht etablierten sich die Börsen in Shenzhen sowie in Shanghai zu weiteren Leitbörsen der Region. Beide chinesischen Börsen haben gemessen am Handelsvolumen binnen der vergangenen 20 Jahre den Sprung in die Top-10 der Weltbörsen geschafft und die großen Börsen in Europa sowie Südkoreas Korea Exchange in Seoul (KOSPI / ISIN: KRD020020008) hinter sich gelassen.


Europas Handelsplätze

Die Börse in London (FTSE-100 / ISIN GB0001383545) und Börse in Frankfurt (Dax / ISIN DE0008469008) sind die Leitbörsen Europas. Die Deutsche Börse am Handelsplatz in Frankfurt könnte vom Brexit profitieren und die London Stock Echange überholen.

Neben den beiden Top-Handelsplätzen gilt der Fokus aber auch den lokalen Börsen der anderen europäischen Metropolen. Die Börsen in Amsterdam, Brüssel, Dublin, Lissabon, Mailand, Oslo und Paris werden über den Index Euronext (ISIN FR0003502079) in einem Börsenverbund als Einheit zusammengefasst. Daneben richten Anleger auch den Blick auf regionale, kleinere Börsen wie etwa die Wiener Börse (ATX / ISIN: AT0000999982), die ebenso wie alle anderen Börsen zum Teil eine Jahrhunderte alte Tradition haben. Die Wiener Börse feiert heuer übrigens das 250 Jahre Jubiläum.